Ich Wir Sie



Es macht nur Sinn, wenn ein Ich selbst zu anderen Ichs hin findet,
was dann gemeinsam entsteht, geht,
doch jede, jeder muss sie er selbst sein,
bleiben, werden, auch gemeinsam.

Wir, wir machen das schon,
gemeinsam sind wir stark, ja mächtig. Prächtig!

Doch im wir, so fand ich meist,
lebt kein Mensch und lebt kein Geist. Und doch?

Wenn nur die eignen Interessen herrschen –
die sind Maitressen für den Geist,
der selber herrschen will, das heißt –
nur dann, wenn ihre Mutter nicht das Leben selbst ist.

So viele Menschen sind so vieles -
mein Haus, mein Auto, meine Frau...
seid erst selbst Mensch, und dann seid miteinander stets lebendig...

Sie – dies kleine Wort, wie schafft es mir oft Kopfzerbrechen:
Sie – sind für mich alle Kräfte, Dinge, Wesen hier auf dem Planeten -
und was bin ich?
Und wie oft muss ich’s andern sagen
und sehe, dass mein Gegenüber lebt
und selbst ist.

Dann gibt es da den Einen, der einst da sagte:
Schau her, mein Reich ist nicht von dieser Welt,

und auch den Andern mit dem: Schau - erkenne,
und dann sieh darüber hinaus.




Klaus Gölker   ©2002   | Home |