Tagebuchgedicht 1



15.03.02

Ich bin nicht Du,
ich bin auch nicht
wir alle �
ich bin ich selbst -
sonst nichts.

Zen, das hei�t,
ins eigne Angesicht
zu atmen,
selbst dazusteh�n,
nichts anderes.

19.03.02

Manchmal erlebe ich mich dann,
dem Urwald lauschend,
der in den Stra�enschluchten
einer großstadt hallt,

kehre zur�ck,
und n�hre
in mir
Stille.

Dann wieder form ich doch nur
ein Gef��, in dass
hinein sie geben k�nnen,
was sie wollen -

zum Wohlsein, leere ich�s.

Als w�re ich ein Krug,
der nur zum Brunnen geht,
um ihn zu f�llen,
sich leer zu machen,
und auch frei.

29.03.04

Nichts kann ich
mit mir nehmen ins Danach,
mein Sein erfällt sich
niemals sp�ter.

Drum singe, wem Gesang gegeben.
Nimm dir ein Lied, oder auch zwei,
beginne, damit anzuheben,
und lass es t�nen über das Geschrei.
Ist�s andren einerlei,
dir werden die Gedanken frei.


Aponal total

Ger�t die Hirnchemie brutal,
hilft nur noch Aponal total.
Du stehst im Leben kreidebleich,
dir kochen Botenstoffe die Gedanken weich.
Die Wirklichkeit um dich herum,
dir biegt zum Horror sie sich krumm.
Du suchst nach Hilfen, suchst nach Halt,
die meisten l�sst dein Suchen kalt.
Da sie�s nicht kennen, h�tt�s kein� Sinn,
doch in dir w�chst ein Schrei:
Ich bin !

04.04.02

Hier f�ngt der Stoff,
aus dem die Sterne
(und die Menschen) sind,
zu denken an,
und er besinnt
sich selbst.




Klaus G�lker   ©2002   | Home |