etwa 1576 - 1592
Andrea Palladio, Antonio da Ponte
Il Redentore ist eine Kirche auf der Insel Giudecca in Venedig mit dem Blick über den Kanal auf die Piazzetta. Sie ist neben Santa Maria della Salute eine der beiden Votivkirchen Venedigs, die von der Signoria zur Errettung von der Pest gestiftet worden sind. Sie ist gleichzeitig Klosterkirche des angegliederten Kapuzinerklosters. Jedes Jahr wird am 3. Sonntag im Juli das Redentore-Fest gefeiert.
Am 4. September 1576 gelobte der Senat von Venedig den Bau einer Kirche zu Ehren des Erlösers (it. Il Redentore), wenn die Stadt von der Pest erlöst würde. ... Im selben Jahr entwarf Andrea Palladio, der zu dieser Zeit mit der Errichtung von San Giorgio Maggiore befasst war, die Baupläne. Am 3. Mai 1577 wurde der Grundstein gelegt und am 21. Mai desselben Jahres fand die erste feierliche Prozession über eine Schiffsbrücke, die von der Piazzetta aus über den Canal della Giudecca geschlagen wurde, zu dem provisorisch eingerichteten Altar auf der Baustelle statt. Im Sommer desselben Jahres war die Pest aus der Stadt verschwunden. Ab 1580, dem Todesjahr Palladios, wurde der Bau unter Antonio da Ponte weitergeführt und 1592 eingeweiht.
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Das Konzept von Fassade, Überkuppelung und Ausrichtung der Kirche berücksichtigt die gemeinsame Fernwirkung mit der benachbarten Kirche San Giorgio Maggiore, die zur Zeit der Planung des Redentore noch im Bau war.
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Die Kirche ist keine Basilika, sondern ein langgestreckter Saal, der auf jeder Längsseite von drei Kapellen begleitet wird. Die Vierung, die von der großen Kuppel überwölbt wird, wird von drei im Grundriss gleich großen Konchen geschlossen. Dadurch wird in der Vierung der Eindruck eines Zentralbaus mit einem verlängerten westlichen Arm, dem Langhaus, erzeugt. Die östliche Konche wird durch eine Säulenstellung gebildet, die den Hochaltarraum abschließt und gleichzeitig den Raum zu dem folgenden Mönchschor öffnet.
Palladios Architektur des Redentore – die Kombination von Zentralbau und Longitudinalbau – gilt als vollkommene Lösung in der Baugeschichte des 16. Jahrhunderts: Ein von Theoretikern und Architekten der Zeit als Idealform einer Kirche angesehener Zentralbau, der in die vollkommene Form des Kreises eingeschrieben werden kann, wird verbunden mit einem Longitudinalbau, der alle für liturgische Zwecke geforderten Bedingungen erfüllt: Ausrichtung der Gemeinde auf den Altarraum, Prozessionswege, getrennter Raum für die Mönche sowie die klare Trennung von Gemeinderaum und Raum für den Klerus allein durch die Architektur, wie im Konzil von Trient gefordert.
Parrochia del S.S. Redentore
Giudecca 195 - 30133 Venezia (Italia)
E-Mail: parrochia.redentore@infinito.it
Besucherzeiten:
Juli/August Mo - Sa 10.00 - 17.00 Uhr
Sept. - Juni auch Sonntags von 13.00 - 17.00 Uhr.