Private StarWars Episode 7: "Welten in Aufruhr"


Kapitel 8: "Besichtigung einer fremden Welt"

Luke Skywalker hatte eine kurze Nacht. Als er nach tiefem, traumlosen Schlaf erwacht, ist draußen der erste Schimmer des anbrechenden Morgen zu sehen. Er hatte sich mit dem Vorsatz schlafen gelegt, früh aufzustehen. Nun erledigt er seine Morgentoilette und zieht sich an. Dann sammelt er sich und meditiert. Er hört erst in sich. Er selbst ist ruhig. Dennoch - es sind Fragen in ihm. Wie geht es den anderen? Wie steht es wirklich um die Wesen in der Galaxie? Wie steht es wirklich um ihre Mission? Wer sind ihre Gastgeber? Was beabsichtigen sie? Fragen, die er zunächst nur registriert. Der heutige Tag würde erste Antworten bringen. Dann konzentriert er sich auf seine Umgebung. Seine Gefährten - die meisten sind inzwischen erwacht. Er empfindet Unwillen, Ratlosigkeit, sie haben die gleichen Fragen, Sorgen wie er. Dann wendet er seine Aufmerksamkeit auf die Welt um ihn. Ruhe, heitere Gelassenheit. Tagesgeschehen. Jemand kommt, klopft an seine Türe. Er betätigt den Öffnungsmechanismus. Draußen steht ein Ghiedi, und bietet ihm an, ihn zum Frühstück zu den Anderen zu bringen.

The 'Millennium Falcon II' at Portadi Spaceport, Ghiedi PrimeDer Raum, in dem gestern abend die Begrüßung und die Beratung stattgefunden hatten, ist nun in einen Frühstücksraum verwandelt worden. Draußen auf dem Parkfeld des Raumhafens steht der Falke, für alle sichtbar. Die anderen Schiffe waren bereits in der Nacht in Werften gebracht worden. Luke geht von Tisch zu Tisch und berät sich kurz mit seinen Freunden und Mitreisenden. Alle sind gespannt, was ihnen ihre Gastgeber vorschlagen werden. Doch zunächst einmal frühstücken sie ausgiebig. Der Tag mochte noch mit einigem auf sie warten. Ob sie dann noch Zeit zum Essen hätten?

   Als alle soweit gegessen haben, betritt ein Mann den Raum, der sich als Gro Wan Kenob vorstellte. Er wendet sich an alle Gäste, besonders an die anwesenden Jedi. Er berichtet, dass die Verletzten die Nacht gut überstanden hätten und sie sich auf dem Weg der Genesung befinden. Er schlägt vor, dass sich alle nach Fachgebieten zusammenfinden sollen - Wissenschaftler nach Fachrichtung, Militärs, Politiker. Jede Gruppe würde eine gleichstarke Gruppe von Begleitern erhalten, die ihre persönlichen Betreuer und Berater während ihres Aufenthaltes seien. Er selbst und drei seines "Inneren Ordens" würden die Gruppe der Jedi betreuen. Für die ersten zwei Tage sei für alle gemeinsam eine Ortserkundung vorgesehen, in der sie das Wichtigste über den Planeten und die hier Lebenden erfahren. Danach, so sein Vorschlag, sollten sie sich in Gruppen aufteilen, die an der Lösung der offenen Fragen arbeiten und Studien betreiben konnten. Zunächst würden sie, wie bereits gesagt, zusammen bleiben und könnten auch jeden Abend hierher nach Portadi zurückkehren. Wenn sie wollten, könnte man die Beratungen und Studien danach auch an einen geeigneteren Ort verlegen. - Wie es um die Reparatur der Schiffe stehe? Für die Reparatur der Antriebe und Energiesysteme wäre es ratsam, wenn sich Expeditionsteilnehmer mit entsprechenden Kenntnissen zur Verfügung stellen. Doch auch während der zwei Tage der Rundreise würde an den Schiffen gearbeitet, es würden dann eben Arbeiten an der Hülle ausgeführt, für die keine speziellen Kenntnisse erforderlich seien. Vom Vorschlag, dass dann eben mehrere Techniker gleich zur Reparatur abgestellt würden, wollte er nichts wissen. Alle sollten ihren Planeten kennen lernen, damit ihnen verständlich würde, wieso sie so sehr auf die Geheimhaltung seiner Existenz aus seien. Schließlich einigen sich alle darauf, dass dann die Reparatur der Schiffe auch noch zwei Tage warten könne.

   Als alle zum Shuttle für ihre Besichtigungstour gehen, beeilt sich Han Solo, neben Luke zu kommen. "Wir hängen hier fest, und jetzt sollen wir auch noch auf Sight-Seeing-Tour gehen. Mir gefällt das nicht!" - "Lass uns und ihnen etwas Zeit. Auf jeden Fall lernen wir hier Neues kennen. Und wenigstens haben wir Hilfe gefunden. Womöglich ergibt sich wirklich etwas, was uns weiter bring", antwortet Luke. Han fragt: "Ist es, weil auch diese hier Jedi sind?" - Luke meint darauf nur: "Das gibt mir zu denken." Dann bleiben sie still, setzen sich im Schiff jedoch nebeneinander.
   Nach dem Start erleben sie ein Paradies im Schnelldurchgang: Der Planet hat drei Hauptkontinente: Kodan und Suron, die einander gegenüber auf der Äquatorebene liegen. Der dritte, kleinere Kontinent, Durso, überdeckt den nördlichen Pol. Seine Eiskappe hat einen breiten grünen Saum, der in gemäßigte Regionen reicht. In den Meeren liegen ausgedehnte Inselarchipele, die sich um den gesamten Äquator ziehen. Es scheint nur drei Farben zu geben: Blau für den Ozean, Grün für die Landmassen, Weiß die Wolkenformationen über allem. Auf der Nachtseite leuchten weitverstreute Lichter von den Kontinenten und Inseln. Nur an wenigen Stellen rücken die Lichter zu dichteren Flecken zusammen. Ihr Führer bestätigt ihnen, dass die meisten der etwa 500 Millionen Einwohner in dörflichen Gemeinschaften leben. Die Einwohner seien zu je genau 50 Prozent Frauen bzw. Männer, dafür sorgten sie mit Genauswahl und Geburtenkontrolle. Das hieße aber nicht, dass sie alle auch verheiratet seien. Nach dem kurzen Ausflug in den planetennahen Orbit taucht das Shuttle auf der Tagseite in die Atmosphäre ein und überfliegt den Kontinent Kodan. Wie sie von ihrer Führung erfahren, werden fast 80 Prozent der Landmasse, außer den Polbereichen, für Acker- oder Gartenlandschaften genutzt. "Wir mögen es grün!" fügt er hinzu. Zu sehen sind Felder, Wälder, die bis hoch in die Berge reichen und auch ausgedehnte parkähnliche Landschaften. In der Äquatorgegend weist alles auf großflächige künstliche Bewässerung hin. Gro wird gefragt, ob sie denn keine Industrie hätten? "Doch, aber kaum in der Art, wie Sie sie kennen. Große Fabrikationsanlagen gibt es bei uns nur in der Nähe weniger Städte. Und das ist keine Schwerindustrie, sondern es sind fast ausschließlich Anlagen, in denen größere Maschinen lediglich zusammengesetzt werden. Soweit möglich, stellen wir alles in unseren lokalen Zentren her. Wir entwickeln den Gegenstand, den wir brauchen, an unseren Rechnern, und lassen ihn dann nach den Plänen von unseren Nanobots zusammenfügen. Wir bauen alles aus einzelnen Atomen. Der Rohstoff ist beliebig. Jede Siedlung hat so eine Wandlerstation," wendet er sich an seine Zuhörer. "Wenn es Sie interessiert: ich werde ihnen dazu nachher mehr erklären, wenn wir gelandet sind. Wir werden eine Siedlung an der Küste besuchen."

   Bald überfliegt das Shuttle eine Ansiedlung, die schon die Ausmaße einer kleinen Stadt hat. Sie sehen Hafenanlagen für Schiffe, flache Hallen in den Außenbezirken, doch das Gro an Gebäuden sind einfache Häuser mit geneigten Dächern, nicht höher als vier Geschosse, dazwischen viel Grün, Gärten, Alleen, Parks. Etwas außerhalb dann, auf einer Landzunge im Meer, der kleine Raumhafen.


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Klaus G�lker   Ó2001